Sunday, August 31, 2008

Zitat des Tages

“Alaska liegt auf unserem Kontinent am nächsten zu Russland”

(Cindy McCain in einem Interview mit dem TV-Sender ABC auf die Frage, über welche Erfahrungen Vize-Präsidentschafts-Kandidatin Sarah Palin in Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik verfügt. Palin, die John McCain am Freitag völlig überraschend als seinen Running Mate vorstellte, war Bürgermeisterin des 6715 Seelen-Dorfes Wasilla, 69 Kilometer nordöstlich von Achorage und ist erst seit Dezember 2006 Gouverneurin von Alaska.)

„Gustav“ wirbelt Republikaner durcheinander

Das Xcel Energy Center in Minneapolis/St. Paul (Bundesstaat Minnesota) kurz vor der Eröffnung der Republican Convention am Montag

Hurrikan „Gustav“ bedroht nicht nur die US-Golfküste und New Orleans, sondern auch den mehr als 1900 Kilometer entfernten Parteitag der Republikaner in Minneapolis/St. Paul. John McCain, der sich auf der Convention auch ganz offiziell zum Präsidentschafts-Kandidaten nominieren lassen wollte, kündigte an, den Parteitag wegen der drohenden Katastrophe an der US-Golfküste auf das Nötigste zu beschränken.

„Wir werden nur an den Dingen festhalten, die absolut notwenig sind, sagt der 72-Jaehrige am Sonntag. Es sei jetzt aber an der Zeit, dass „wir unsere Republikaner-Hüte absetzen, unsere amerikanischen Hüte aufsetzen und sagen Amerika, wir sind bei dir“. Auf keinem Fall, so McCain, dürften "dieselben Fehler" wie beim Hurrikan "Katrina" gemacht werden. Zum ersten Mal in der Geschichte wird damit wegen einer möglichen Naturkatastrophe der Ablauf eines Parteitages so massiv geändert.

Präsident George W. Bush und sein Vize Dick Cheney, die am Eröffnungstag auf der Convention sprechen wollten, sagten ihre geplanten Auftritte wegen "Gustav" ab. Eine Absage, die für McCain auch ein Glücksfall sein könnte. Nur 30 Prozent der Amerikaner sind mit der Arbeit des Präsidenten zufrieden (unter Republikanern liegt die Quote allerdings bei 63 Prozent) und Cheney gilt als einer der "unbeliebtesten Vize-Chef aller Zeiten". Im Wahlkampf versucht McCain alles, um nicht als "Bushs dritte Amtzeit" (Barack Obama) - zu gelten.

Nach den Vorhersagen wird „Gustav“ am Montag nur wenige Stunden vor dem offiziellen Beginn der Convention die US-Golfküste erreichen. Fast zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht vor dem „Jahrhundertsturm“. Der Bürgermeister von New Orleans, Ray Nagin, ordnete eine Zwangevakuierung der Stadt an. 90 Prozent der Bewohner sollen "The Big Easy“ verlassen haben.

Postengeschachere

Barack Obama ist noch nicht zum Präsidenten gewählt, doch schon jetzt, 65 Tage vor dem Urnengang am 4. November, geht bereits das Geschachere um Posten in einer möglichen Obama-Regierung los. So soll Caroline Kennedy mit einem Botschafterposten in London belohnt werden. Die 50-Jährige hatte Obama bei der Suche seines Vize-Kandidaten Joe Biden geholfen.

Caroline Kennedy würde damit eine Tradition ihrer Familie fortführen. Ihr Großvater Joseph Kennedy (1888-1969) war ebenfalls von 1938 bis 1940 in London US-Botschafter. Allerdings nicht wirklich erfolgreich. Kennedy hatte in London den Ruf eines „Feiglings“, als „schlotternder Joe“, der bereits bei der Ankündigung eines Bombenangriffs der Deutschen in seinem Bunker verschwand. US-Präsident Franklin Delano Roosevelt, ohnehin kein Freund von Kennedy, feuerte ihn nach nur zwei Jahren nach diversen politischen Faux pas. Kennedy hatte unter anderem versucht, sich ohne Absprache mit Roosevelt mit Hitler zu treffen.

Saturday, August 30, 2008

Fegt „Gustav“ auch die Republikaner weg?

Hurrikan "Gustav" vorghergesagter Weg zur US-Golfküste, auf die er am Montag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h treffen könnte

Es ist wie in einem schlechten Traum, aus dem man nicht erwacht, Genau drei Jahre nach dem verheerenden Hurrikan Katrina fliehen die Bewohner von New Orleans erneut vor den Gewalten der Natur. “Gustav” heißt der Hurrikan diesmal, der am Sonnabend über Kuba hinwegfegte und jetzt Kurs auf die US-Golfküste nimmt. Der Bürgermeister von New Orleans, Ray Nagin spricht von einem „Jahrhundert-Sturm" ("The Mother of all Storms”) und orderte eine Zwangsevakuierung der Stadt für 8:00 Uhr morgens am Sonntag an.

Nach letzten Vorhersagen könnte “Gustav” mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h als Kategorie 4 Sturm am Montagmorgen auf die Golfküste und "The Big Easy" treffen. Katrina tötete 2005 mehr als 1800 Menschen, 80 Prozent von New Orleans wurden nach dem Brechen der Deiche überflutet.

Der Hurrikan bedroht aber nicht nur das Leben und Besitz von Millionen Menschen, auch den Parteitag der Republikaner könnte “Gustav” durch seine Verwüstungen wegfegen. John McCain denkt bereits öffentlich über eine „Absage“ der Convention nach. Auch über eine Verkürzung oder Verlegung werde diskutiert. „Es wäre nicht angemessen, eine festliche Versammlung zu veranstalten, während eine nahe gelegene Tragödie sich als ein nationales Desaster herausstellt", sagte McCain in einem Interview mit dem TV-Sender Fox News. Die Lage werde von Tag zu Tag neu überprüft. McCain und seine neue Vize-Kandidatin Sarah Palin wollen am Sonntag an die Golfküste fahren, um sich über die Lage zu informieren.

Auch George W. Bush, der am Montag auf der Republican Convention sprechen wollte, erwägt kurzfristig den Parteitag abzusagen. Der Präsident scheint aus seinen schweren Fehlern während der Katrina-Katastrophe gelernt zu haben. Er hat die Region bereits vorab zum Notstandsgebiet erklärt. Katrina war für Bush selbst eines der größten politischen Desaster in seiner achtjährigen Amtszeit.

"Ist McCain total verrückt geworden?"

Am Tag nach der „Schocknachricht“ (CNN) sind die Reaktionen auf John McCains Ernennung von Alaskas Gouverneurin Sarah Palin zu seiner Vize-Kandidatin gespalten. Während die konservative, religiöse Basis der Republikaner jubelt („brillant, begeisternd, großartig, fantastisch“) ist der Rest des Landes geschockt. „Ist McCain total verrückt geworden“, schimpfte Paul Begala, ein früherer Berater von Präsident Bill Clinton. Diese Entscheidung sei „schockierend verantwortungslos“ und das „sage er nicht als Demokrat, sondern als Amerikaner“.

Ähnlich kritisch reagierte auch Präsidentenberater David Gergen (u.a. Nixon, Reagan, Clinton). Er zweifelte an „McCains Urteilsvermögen“. Das wichtigste Kriterium für einen Vize-Kandidaten sei, dass „er im Notfall Präsident sein kann“. McCain sei immerhin schon 72 Jahre alt und habe schon vier Krebsoperationen hinter sich. Gergen: „Sarah Palin verfügt für den härtesten Job der Welt über nahezu Zero Erfahrung.“ Hillary Clinton Wahlkampf-Managerin Debbie Wasserman stellte klar: „Sarah Palin ist keine Hillary Clinton.“

Andere Kritiker schimpften, dass McCain einen Kandidaten aus einem Staat ausgesucht habe, der über „mehr Rentiere verfügt als Menschen“. Sie sei eine Ex-Bürgermeisterin eines 8000 Seelen-Dorfes mit Null Erfahrung in Sicherheits- und Außenpolitik „Ein sehr komisches Paar titelte die Daily News und selbst die konservative New York Post brachte nur ein fast sprachloses „Wow“ heraus, um dann kopfschüttelnd weiterzuschreiben: „Sie jagt, sie fischt und ist McCains Vize.“

In einer Blitzumfrage erklärten 25 Prozent der Befragten, dass sie überhaupt nur ihren Namen kennen. In Alaska ist das allerdings anders. Dort ist sie eine der beliebtesten Gouverneure aller Zeiten. Zwischen 65 und 80 Prozent sagen, dass sie mit ihrer Arbeit sehr zufrieden sind. „Sie ist die Heilige Sarah hier“, bilanziert die Umfrage.

Friday, August 29, 2008

Der John McCain Schocker: Schönheits-Königin soll Vize-Präsidentin werden

John McCain bei der Vorstellung von Sarah Palin als sein Running Mate in Dayton, Ohio

Der „Maverick“ (Eigenbrötler) macht seinem Namen wieder alle Ehre. John McCain hat Sarah Palin, Gouverneurin von Alaska, zu seinem Running Mate gemacht. Eine Riesenüberraschung oder wie es CNN kommentierte "ein Schocker“. Macht die Wahl wirklich Sinn oder hat der „Zocker“ McCain, der heute seinen 72. Geburtstag feierte, diesmal doch zu hoch gepokert?

Eins ist ab heute kein Thema mehr. Denn Barack Obama fehlende Erfahrung vorzuwerfen, wirkt jetzt von Seiten der Republikaner lächerlich. Sarah Palin hat nämlich von Erfahrung nahe „Zero“. Sie war Bürgermeisterin von Wasilla (6715 Einwohner, 69 Kilometer nordöstlich von Anchorage) und ist erst seit Dezember 2006 Gouverneurin (die erste Frau überhaupt in der Geschichte des Bundesstaates). International ist sie völlig unbekannt und selbst in den USA kennt sie kaum jemand. In Alaska hat sie sich als Kämpferin gegen Korruption einen Namen gemacht.

Wer ist also Sarah Palin, die mögliche erste Frau im Amt des Vize-Präsidenten? Antwort: Die 44-jährige Mutter von fünf Kindern (Mann Todd ist ein Eskimo, sie feierten heute ihren 20. Hochzeitstag) ist das, was die Konservativen und religiöse Rechte Amerikas liebt. Deren erster Kommentar: „Absolut brillant.“ Und das dürfte, neben der Wahl einer Frau (McCain hat es auf die 18 Millionen enttäuschten Hillary Clinton Wähler abgesehen) auch der Grund sein, warum sie ausgesucht wurde. Ob Hillary Anhänger tatsächlich in die „Frauen-Falle“ tappen werden, darf bezweifelt werden. Palin ist das komplette Gegenteil von Hillary.

Palin, gelernte Journalistin, verkörpert die Werte einer klassische Republikanerin: Wenig Staat, weniger Steuern, starkes Militär. Sie ist ultrakonservativ, sehr Gott gläubig. Sie ist nicht nur strikt gegen Abtreibung, sondern unterstützt aktiv die Organisation „Feminists for Life“. Palin bekam mit 43 Jahren im April diesen Jahres einen Sohn (Trig Paxson Van Palin) mit Down Syndrom und erklärte: „Ja, er hat ein Extra-Chromosom. Aber was ist in unserer Welt schon normal. Wenn ich ihn anschaue, sehe ich Vollkommenheit.“ Palin lehnte es ab, einen zuvor gemachten genetischen Test entscheiden zu lassen, ob sie das Baby bekommt oder nicht.


Palin als Miss Wasilla 1984+++Vogue-Cover Girl, Feb.08+++

Waffen-Narr (in Kuwait) +++Beim Lachs-Fischen in Alaska +++

Palin, geboren in Idaho, war 1984 Miss Wasilla und wäre auch fast Alaskas Schönheitskönigin geworden (2. Platz). Sie ist ein Waffen-Narr (Mitgliedschaft in der US-Waffenlobby NRA), sie ist eine leidenschaftliche Jägerin (vor allem Elche), Fischerin, Pilotin (besitzt ein Wasserflugzeug), Basketballerin (wegen ihrer rauen Spielweise wurde sie in der Schule „Sarah Barrakuda“ genannt) und fährt gerne Schneemobil.

Aber sie hat auch ein großes, politisches Problem: In Alaska läuft zurzeit eine Untersuchung gegen sie und ihre Regierung wegen Amtsmissbrauchs. Palin soll einen Regierungsmitabeiter aufgefordert haben, ihren Ex-Schwager Mike Wooten, einen State Trooper, rauszuwerfen. Dieser weigerte sich und wurde selbst gefeuert. Wooten und Palins Schwester Molly McCann stecken gerade in einem schmutzigen Scheidungskrieg. Dabei geht es auch um das Sorgerecht ihres Kindes.

Warum Obama doch noch verlieren kann

Der Parteitag ist vorbei. Er war ein großer Erfolg für Barack Obama. Doch reicht das, um die Präsidentschafts-Wahlen zu gewinnen? Noch sind es 67 Tage bis zum Urnengang und viele Hürden, auch unbekannte, sind noch zu überspringen. Obama hat durch die Convention einen Pusch bei den nationalen Umfragen bekommen: Der 47-jährige führt jetzt laut Gallup mit sechs Punkten vor John McCain. In den die Wahl entscheidenden Bundesstaaten allerdings muss er weiter kämpfen. In den so genannten "Swing States" liegt er wie in Colorado (+0,4 Prozent) nur knapp oder wie in Virginia mit McCain gleich auf. In den bei den letzten Wahlen entscheidenden Staaten führt dagegen sein Kontrahent (Ohio: + 1,2 Prozent, Florida + 3,6 Prozent. (Alle Umfragen von RealClearPolitics.com). Es bleibt also spannend.

Doch es sind nicht nur die Umfragen, die Obama Sorgen bereiten sollten. Es gibt noch andere wichtige Faktoren, warum er die von vielen bereits als sicher gewonnene Wahl doch noch verlieren kann.

Die Clinton Frage: Was ist mit den 18 Millionen Wählern, die Hillary Clinton ihre Stimme gegeben haben? Mehr als jeder Fünfte von ihnen wollte noch in der vergangenen Woche nicht für Obama, sondern für McCain stimmen. Hat der Parteitag sie überzeugen können, den eigenen Kandidaten zu wählen? Jede Hillary-Stimme für McCain könnte in einem engen Rennen fatal sein.

Die Frage der Hautfarbe: Es ist die große Unbekannte bei diesem Wahlen. Spielt es für die Wähler eine Rolle, dass der Kandidat schwarz ist. In Umfragen sagen 90 Prozent, dass es keine Rolle spielt. Selbst die Obama-Berater wissen: Niemand will sich als Rassist outen. Für wie viele also spielt die Hautfarbe insgeheim doch eine Rolle? Am Ende könnte diese Frage die Wahl entscheiden.

Die GOP Dreckschleuder: Die Schlammschlacht der Republikaner gegen die Demokraten hat noch nicht wirklich begonnen. Aber sie wird kommen. Vermutlich nicht von McCain persönlich, aber von seinen "Kampfhunden", von der Partei. Dass die Republikaner bei solchen Sachen besser sind als die Demokraten haben sie bei den vergangenen Wahlen oft bewiesen. John Kerry wurde 2004 Opfer einer üblen Verleumdungs-Kampagne. Und auch Al Gore im Jahr 2000 litt schwer unter den ständigen Angriffen. Kann Obama dem Dauerbeschuss seiner Gegner widerstehen?

Die Frage des Vize-Kandidaten: Welchen Einfluss hat die Wahl der Running Mates auf die Wahl. Dass Joe Biden erfahrener, weltgewandter ist als Sarah Palin steht außer Frage. Ist er deshalb auch der bessere Vize-Kandidat? Palin hat als wertekonservative Frau bereits kurz nach ihrer Ernennung die rechte Parteibasis vor allem deren einflussreichen, religiösen Flügel („Absolut brillant“) neu motivieren können. Die mögen ihren Kandidaten nicht besonders, aber sie mögen Palin und werden jetzt wieder zur Wahl gehen. Ein genialer Schachzug von McCain?

Amerika jubelt über Barack Obama

Schlagzeilen der US-Blätter zur Rede von Barack Obama
Am Tag danach sind sich fast alle US-Analysten einig: Die historische Rede von Barack Obama war ein "Meisterwerk" (Präsidentschafts-Berater David Gergen), "aufregend" (Los Angeles Times), "großartig und gut" (New York Times), "furchtlos und fast perfekt" (Paul Begala, Ex-Berater von Bill Clinton), "bewegend" (Dallas Morning News), "genau die Botschaft, die die Partei hören wollte" (Washington Post). Letztere allerdings hatte auch etwas zu meckern: "Es fehlten klare Prioritäten. Es war eine Mischung aus alt und neu", kritisierte die Post - aber vielleicht musste einfach auch nur einer etwas Negatives schreiben. Insgesamt war es eine der wenigen Kritiken an einer Rede, die schon jetzt einen festen Platz in den Geschichtsbüchern sicher hat.

Thursday, August 28, 2008

Der Traum lebt

Barack Obama bei seiner Acceptance Speech im Miles High Football Stadium in Denver

Barack Obama "rocked the House". In seiner 42 Minuten langen "Acceptance Speech" griff der Präsidentschafts-Kandidat seinen Kontrahenten direkt an: "John McCain kapiert es einfach nicht", sagte der 47-Jährige und löste Jubelstürme unter seinen Anhängern aus. "Amerika! Acht Jahre Bush sind genug. Wir brauchen keine dritte Amtszeit durch John McCain. Amerika! Wir können es besser machen."

Insgesamt 84.000 begeisterte Zuschauer (vielen mit Tränen in den Augen) im Miles High Football Stadium und etwa 40 Millionen TV-Zuschauer verfolgten diesen historischen Moment. Der erste schwarze Präsidentschafts-Kandidat in der Geschichte der USA enttäuschte nicht. Fast schon zu detalliert für eine politische Rede (11 Seiten) beschrieb er seine Pläne als künftiger Präsident: Weniger Steuern für die Mittelklasse, für 95 Prozent der arbeitenden Bevölkerung, Gesundheitsversorgung für Alle, mehr Geld für die Bildung, für die Umwelt, Rückzug aus dem Irak sowie stärkerer Einsatz in Afghanistan und gegen den weltweiten Terror. Und dann ein Versprechen, für das ihn selbst Republikaner - wenn er es erfüllen wird - ein Denkmal setzen würden: "In zehn Jahren mache ich Amerika unabhängig von Öl aus dem Mittleren Osten."

Doch Obama verkündete nicht nur Versprechen. Er giff die Republikaner direkt an und rückte seinen Opponent auf eine Stufe mit George W. Bush und dessen "verfehlter Politik". "McCain hat in 90 Prozent der Fälle mit Bush gestimmt. Seine Bilanz ist eindeutig. Und mir persönlich sind die zehn Prozent möglicher Wandel einfach zu wenig." Amerika brauche einen neue Politik, einen neuen Spirit und neue Hoffnung. Amerika brauche "Change".

"Ich glaube nicht, dass sich John McCain nicht um die Sorgen der Amerikaner schert. Ich glaube, er weiß es einfach nicht besser."

Obama konterte auch Angriffe der Republikaner, die ihm seine Unerfahrenheit vorwerfen. "Sie wollen uns nur Angst machen. Wir sind die Partei von Roosevelt, die Partei von Kennedy. Niemand kann sagen, dass Demokraten das Land nicht verteidigen können. Niemand kann sagen, dass ich das Land nicht sicher machen kann. Als Commander-in-Chief werde ich keine Sekunde zögern, Amerika zu verteidigen."

Es war eine Rede wie ein Meisterwerk (Ex-Präsidentberater David Gergen). Eine, die begeistert. Nicht nur die eigenen Anhänger. In einer Blitzumfrage von Gallup hat Obama der Auftritt einen Vorsprung von sechs Punkten (48-42 Prozent) gegenüber John McCain gegeben. Was die Demokraten erst einmal wieder ruhig schlafen lässt. Denn in dieser Woche hatte zwischenzeitlich der Republikaner zum ersten Mal überhaupt die Nase knapp vorn. Obama ist ein Politiker mit Visionen, jetzt muss er sie nur noch umsetzen können.

Stadium-Füller gegen Busse-Organisator

Die Unterschiede der beiden Präsidentschafts-Kandidaten können kaum größer sein. Und das nicht nur in ihrer politischen Überzeugung. Sie zeigen sich auch beim Enthusiasmus ihrer Anhängern. Während Barack Obama bei seiner Antritts-Rede in Denver mühelos ein Football-Stadium mit 84.000 Zuschauern (viele mussten gar draußen bleiben) füllen kann, hat McCain große Mühe eine TV-freundliche Kulisse für die Präsentierung seines Running Mates zu finden. In Bussen muss der Republikaner seinen Anhänger am Freitag nach Dayton, Ohio, karren, um zumindest ein paar Tausend vorzeigen zu können.

Ein denkwürdiger Tag

Martin Luther King Jr. gibt am 28. August 1963 am Lincoln Memorial in Washington, DC seine berühmte Rede: "I HAVE A DREAM."

Zufall oder perfekte Inszenierung? Auf den Tag genau 45 Jahre nach der berühmten "I have a Dream" Rede des Bürgerechtlers Dr. Martin Luther King Jr. wird Barack Obama heute in Denver während des Parteitages seine Nominierung zum Präsidentshafts-Kandidaten der Demokraten annehmen. Ein wahrlich denkwürdiger Tag. 45 Jahre nach der Ansprache des Friedensnobelpreisträgers vor 200.000 Anhängern (darunter 50.00 Weiße) wird damit Obama als erster Schwarzer in der Geschichte der USA als Spitzenkandidat in das Rennen um das White House gehen. Martin Luther King, der 1968 in Memphis (Tennessee) ermordet wurde, ist seinem Traum am heutigen Tag einen großen Schritt näher gekommen.

Wednesday, August 27, 2008

Vize Joe Biden: "Amerika braucht mehr als einen guten Soldaten als Präsidenten"

Joe Biden nach seiner Rede mit einem "Überraschungsgast"
Es wäre für jeden schwer gewesen nach Bill Clinton die Massen zu begeistern. Da musste auch Joe Biden schnell feststellen. Doch der am Mittwoch offiziell zum Vize-Präsidentschafts-Kandidaten ernannte Senator aus Delaware tat sein Bestes. "Amerika braucht mehr als einen guten Soldaten als Präsidenten", kritisierte Biden John McCain, den der 65-Jährige ausdrücklich als seinen "Freund" bezeichnete. "Ich bewundere seinen persönlichen Mut und seinen Einsatz", sagte Biden. "Aber ich kann nicht akzeptieren, in welche Richtung er unser Land steuern will.
Biden versuchte in seiner Rede McCain als einen Bush-Abklatsch zu stigmatisieren, was ihm häufig gelang aber dennoch eher gewollt und hölzern rüberkam. Biden ist kein großer Redner für die Massen, aber das muss er auch nicht sein. Das wird sein Chef Barack Obama schon übernehmen. Dieser kam - angekündigt von Bidens Frau Jill - nach der Rede als "Überraschungsgast" auf die Bühne.

Bill Clinton: "Barack Obama hat das Zeug zum Präsidenten"

Bill Clinton bei seiner Rede auf der Democratic Convention

Er war der große Unsicherheits-Faktor für Barack Obama auf dem Parteitag der Demokraten in Denver - Bill Clinton Die Frage war: Stellt sich der 42. Präsident der USA voll hinter seinen möglichen demokratischen Nachfolger im White House oder lässt er auch nur den geringsten Zweifel an dem Kandidaten und bietet damit den Republikanern neue Angriffpunkte gegen den 47-Jährigen. Immerhin hatte Bill Clinton während der Vorwahlen Obama als das "größte Märchen, was er je gehört hatte", verspottet?
Doch der 62-Jährige zeigte Partei-Disziplin, auch wenn es ihm schwergefallen sein musste. Vergessen schien sein Ärger über die Niederlage von Hillary, vergessen auch seine Verbitterung über die Angriffe gegen ihn während der Vorwahlen - zumindest für die knapp 20 Minuten, die seine Rede dauerte. "Obama hat das Zeug zum Präsidenten", lobte Clinton. Oder: "Obama wird Amerikas Ansehen in der Welt wieder herstellen". Oder: "Obama ist auf der richtigen Seite der Geschichte." Mehr war an Unterstützung von Bill Clinton für den Kandidaten der Demokraten kaum zu erwarten. Oder doch?
Dass es Spannungen zwischen den beiden gibt, steht außer Zweifel. Das zeigt auch eine Geste, die kaum deutlicher sein könnte: Bill Clinton will nicht bei der offiziellen Nominierung von Obama und dessen Rede im vollbesetzten Mile High Football Stadium (76.000 Zuschauer) am Donnerstag dabei sein. Offizielle Begründung: Termin-Schwierigkeiten. Bill Clinton reist, wie auch der frühere Chairman der Demokraten und Hillary Wahlkampfmanager, Terry McAuliffe, vor dem Höhepunkt des Parteitages aus Denver ab.

Kennedy: Vom Krankenbett auf die Bühne

Die emotionale Rede von Edward "Ted" Kennedy auf dem Parteitag der Demokraten war für den schwer krebskranken Senator ein viel größerer Kraftakt als bisher angenommen. Zwei Tage nach seinem beeindruckenden Auftritt kommt heraus, dass Kennedy für seine Rede direkt vom Krankenbett der Universitäts-Klinik in Denver kam. Bis kurz vor seinem Auftritt war nicht klar, ob er es schaffen könnte. Unter Aufsicht von Notärzten hatten ihn seine Betreuer in einem Wagen zum Pepsi Center gebracht, von wo aus der sehr schwache Kennedy in einem Golf Cart (Foto) direkt an die Bühne gebracht weren musste. Nach Angaben von Insidern hatte der 76-Jährige seit seiner Ankunft am vergangenen Sonntag wegen Nierensteinen große Schmerzen. Aus Sorge um seine Gesundheit hatte man Kennedy daraufhin geraten "nur drei Sätze zu sprechen". Ein Vorschlag, den Kennedy ablehnte: "Ich stehe nicht auf für eine Rede von drei Sätzen."

Tuesday, August 26, 2008

"No Way, No How, No McCain"

Hillary Clinton im orangenen Hosenanzug auf dem Parteitag in Denver

Hillary Clinton hat ihre Pflicht getan. In ihrer mit Spannung erwarteten Rede auf der Democratic Convention stellte sich die frühere First Lady unter den wachsamen Augen ihres Mannes und Ex-Präsidenten Bill Clinton voll und ganz hinter Barack Obama: "Er ist mein Kandidat. Und er muss unser Präsident werden", erklärte Hillary, die zuvor in einem Video über ihre Karriere von Tochter Chelsea Clinton (28) vorgstellt wurde.

Insgesamt 25 Minuten sprach Hillary, die am 2. Juni mit 1896 Delegierten-Stimmen und einem Schuldenberg von mindestens 25 Millionen Dollar aus den Vorwahlen ausgestiegen war, vor allem zu ihren eigenen Anhängern. Insgesamt 18 Millionen Wähler hatten bei den Vorwahlen für die 60-jährige Senatorin aus New York gestimmt. Eine Gruppe, ohne die Barack Obama - das weiß er selbst - nicht Präsident werden kann.
"Ob ihr für mich gestimmt habt oder für Barack - jetzt ist es Zeit, sich als eine Partei mit einem Ziel zu vereinen. Wir spielen im selben Team", rief Hillary ihren Anhängern zu und forderte sie auf, jetzt Obama mit ganzer Kraft zu unterstützen. "Wir können uns keine vier Jahre mehr eine Bush-Politik leisten - No Way, No How, No McCain."

Es war eine Rede, um die Demokratische Partei zu einen. Hillary, die Obama mindestens zehn Mal beim Namen nannte, hat ihren Teil dazu beigetragen. Ob das reicht, muss sich erst noch zeigen. Nach letzten Umfragen unter Hillary Anhängern wollen 21 Prozent nicht für Obama, sondern für McCain stimmen. Diese Rede könnte diese für die Demokraten gefährliche Zahl zumindest verringert haben.

Am Mittwoch muss Bill Clinton zeigen, ob er den Frust des Verlierers überwunden hat. Bisher, so heißt es, ist der 62-Jährige immer noch stocksauer über den Ausgang der Wahlen und auf Barack Obama.

Umfrage: McCain vor Obama


Schock für Barack Obama und die Delegierten auf der Democratic Convention in Denver. In der jüngsten nationalen Umfrage von Gallup unter 2684 Befragten hat der Republikaner John McCain zum ersten Mal seit Juni diesen Jahres seinen Demokratischen Kontrahenten überholt. In der vergangenen Woche lagen die beiden noch gleichauf respektive Obama knapp in Führung. Dies hat sich nach der Ernennung von Joe Biden zum Kandidaten des Vize-Präsidenten geändert, ohne das die Meinungsforscher einen direkten Zusammenhang darin erkennen wollen. Biden gilt weiterhin als gute Wahl. Doch das jüngste Ergebnis von Gallup ist für die Obama-Anhänger niederschmetternd: 46 Prozent der Befragten wollen McCain als Präsidenten, nur 44 Prozent Obama. Hoffnung bieten allerdings die einzelnen Bundesstaaten, bei denen Obama zurzeit noch mehr "Electoral Votes" (270 sind nötig für den Wahlsieg) bekommt als McCain. Doch das Rennen ist auch hier mit 273 zu 265 denkbar knapp.

Monday, August 25, 2008

"Mother-In-Chief"


Michelle Obama bei ihrer Rede auf der Democratic Convention

Weniger Politik, dafür sehr viel Persönliches. Michelle Obama, die möglicherweise erste schwarze First Lady in der Geschichte der USA, sprach in ihrer 18 Minuten langen Rede mehr über ihre Liebe zu Barack, ihren Kindern, ihren Eltern und ihrem Bruder als über große Politik. "Ich bin heute hier als Frau, die ihren Mann liebt und die glaubt, dass er ein extraordinärer Präsident sein wird."

Es war eine "perfekt inszinierte Rede". Und vor allem eine "sichere". Für die Republikaner, die Michelle Obama für ihre politischen Kommentare des öfteren scharf kritisiert hatten, bot der Auftritt nur wenige Angriffsflächen.

Und tatsächlich: Die 44-Jährige, die sich nach eigenen Erklärungen im White House vor allem als "Mother-in-Chief" sieht und sich in erster Linie um die Erziehung ihrer Kinder kümmern will, traf den Ton unter den Delegierten. Viele hatten Tränen in den Augen als sie von den Idealen sprach, für die sie und ihr Mann stehe. "Amerika sollte der Platz sein, wo man es schaffen kann, wenn man es nur versucht". Oder ihre eigene Geschichte ansprechend: "Ich bin das Beispiel dafür, dass der American Dream noch immer Bestand hat."

Michelle Obama, Sasha und Malia sowie der per Video zugeschaltete Barack Obama (v.l.)

Am Ende ihrer emotionalen Rede um 22:53 Uhr ET und nach langen Standing Ovations der Delegierten kamen auch die Obama Töchter Malia (10) und Sasha (7) auf die Bühne. Barack Obama wurde per Live-Video aus Kandas City (Missouri) hinzugeschaltet. "Du warst unglaublich", lobte der Kandidat. "Und überhaupt, du siehst toll aus." (Michelle trug ein elegantes türkisfarbenes Kleid von ihrer Haus-Designerin Maria Pinto mit einer auffallend großen, sternförmigen Brosche). "Jetzt weiß jeder, warum ich dich so oft gefragt habe, ob du mit mir ausgehen willst - Amerika erwartet einen hartnäckigen Präsidenten."

Wie sich Michelle auf ihre "Big Speech" vorbereitet hatte, schrieb sie mir in einer E-Mail vorab. Ein Blick hinter die Kulissen: http://my.barackobama.com/page/invite/behindthescenes

"One of these Moments"

Senator Ted Kennedy - hinter ihm seine Frau Vicki Kennedy
Es war der erste Höhepunkt des Parteitages der Demokraten. Der Auftritt des schwer an Krebs erkrankten Senator Edward "Ted" Kennedy. Es sollte ein Tribute an einen der letzten großen Kennedys werden und es wurde ein Triumphzug. Der 76-Jährige trat entgegen aller Planungen - er sollte eigentlich per Videobotschaft zugeschaltet werden - selbst auf die Bühne und rief die 20.000 Gäste (darunter fast der komplette Kennedy-Clan - Maria Shriver saß im Publikum mit Tränen in den Augen) des Parteitages auf, alles zu tun, um Barack Obama zum Präsidenten zu wählen. Der Auftritt der amerikanischen Polit-Ikone war "one of these Moments", ein historischer Moment, an den sich nicht nur die Zuschauer in der Halle noch in vielen Jahren erinnern werden.
Kennedy zeigte sich erst zum zweiten Mal nach seiner schweren Operation wieder in der Öffentlichkeit. Am 2. Juni diesen Jahres hatten ihm ein Spezialisten-Team des Duke University Medical Center in Durham, North Carolina, in einer 3 1/2 stündigen Operation einen bösartigen Hirntumor entfernt. Kennedy muss sich zurzeit einer Chemotherapie unterziehen. "Nichts, aber auch gar nichts konnte mich aufhalten, heute Abend hier herzukommen", erklärte Kennedy in seiner vier Minuten dauernden Rede und versprach: "Ich werde auch am 20. Januar in Washington sein." An diesem Tag würde Barack Obama im Falles eines Wahlsieges zum Präsidenten vereidigt werden.

Ted Kennedy war zuvor von seiner Nichte Caroline Kennedy vorgestellt worden. Ein Video erinnerte anschließend an die Verdienste des respektierten Politikers aus Massachusetts. Die 50-jährige Caroline hatte Barack Obama bei der Suche nach einem Vize-Präsidenten geholfen. Es wird spekuliert, das die Tochter des 1963 ermordeten John F. Kennedy auch in einem künftigen White House unter Barack Obama eine wichtige Rolle spielen wird.

Sunday, August 24, 2008

Parteitag der Stars

Am Montag beginnt die Democratic Convention in Denver, Colorado (25.08-29.08). Erster Höhepunkt ist der am Abend mit Spannung erwartete Auftritt von Michelle Obama.

Inside des Pepsi Centers: Die Bühne der Democratic Convention in Denver, Colorado

Weitere Hightlights in den kommenden Tagen: Der Auftritt von Hillary (Dienstag) und Bill Clinton (Mittwoch), eine Videobotschaft des krebskranken Ted Kennedy, der Auftritt des Vize-Kandidaten Joe Biden (Mittwoch), Al Gore (Donnerstag) sowie die Rede von Barack Obama zum Abschluss des Parteitages. Erstmals in der Geschichte wird ein Präsidentschafts-Kandidat seine Rede nicht in einer Kongress-Halle halten, sondern in einem mit 76.000 Anhängern vollbesetzten Football-Stadium.

Das Krönungsfestival für Barack Obama ist aber auch ein Treffen der Superstars. Noch nie haben sich so viele Hollywood-Größen angekündigt wie in diesem Jahr. Eine Auswahl: Madonna, George Clooney, Scarlett Johansson, Susan Sarandon, Bett Affleck und Matt Damon. Und das ist nur die A-Liste. Ob die Starpower Obama helfen wird? Al Gore ließ sich 2000 in Los Angeles zum Kandidaten krönen und Hollywood applaudierte begeistert. Geholfen hat es dem späteren Nobelpreisträger nicht: Gore verlor - wie bekannt - knapp und sehr umstritten gegen George W. Bush.

Joebama!

Erster gemeinsamer Auftritt der möglichen künftigen First und Second Family in Springfield, Illinois: Barack (47) und Michelle Obama (44) sowie Jill (57) und Joe Biden (65).

Saturday, August 23, 2008

It's Joe

Barack Obama und Joe Biden: Erster gemeinsamer Auftritt in Springfield, Illinois
Es ist Joe Biden. Das wochenlange Spekulieren hat ein Ende. Der 65-jährige Senator aus dem kleinen Ostküsten-Staat Delaware soll an der Seite von Barack Obama Vize-Präsident werden. In einer Text Message am frühen Morgen (3:04 ET) verkündete Obama seinen Anhängern die Botschaft. Überraschend kommt die Wahl nicht.

Biden, seit 1973 Senator und seit 30 Jahren im Auswärtigen Ausschuss hat Stärken, die die Schwächen von Obama ausgleichen könnten: Biden gilt als stilsicherer und geschickter Diplomat und Außenpolitiker (er kommt gerade von einem Trip aus der Kriegsregion im Kaukasus zurück). Zusätzlich ist der einfache Sohn eines Autohändlers bei Amerikas Arbeiterklasse, den "Blue Color" Wählern, sehr beliebt. Eine Gruppe, bei der Obama in den Vorwahlen gegenüber Hillary Clinton deutlich verloren hatte. Wichtig konnte der vierfache Vater Biden (seine erste Tochter Naomi starb 1972 zusammen mit seiner ersten Frau Neilia bei einem Unfall mit einem betrunkenen Truck-Fahrer) für Obama aber auch in der erwarteten Schlammschlacht zwischen Republikanern und Demokraten werden. Biden weiß sich zu wehren. In Washington gilt er als "Attack Dog", der seinen Gegner wenn nötig sehr hart und direkt angreift. Doch Biden gilt auch als auch Risiko. Er ist bekannt für sein "loses Mundwerk". Selbst seinen künftigen Chef Obama griff er während des Vorwahlkampfes nicht gerade freundlich an: "Er ist der erste Afro-Amerikaner, der wortgewandt, clever, sauber und gutaussehend ist", spottete er und musste sich daraufhin öffentlich entschuldigen. Stoppen konnte das Biden, einst ein enger Vertrauter von Hillary Clinton, bei seinen Attacken auf Obama nicht. Bei einem anderen Angriff bemängelte er dessen "fehlendes außenpolitisches Profil", seine "Unerfahrenheit" und bilanzierte: "Obama ist nicht bereit dafür, Präsident zu werden!" Diese Einschätzung dürfte sich mittlerweile geändert haben.

Randnotiz: Hillary Clinton, über die diese Woche in den US-Medien erneut spekuliert wurde, hatte - wie man heute weiß - nie eine Chance auf den Vize-Posten. Laut US-Medienberichten stand sie NOCH NICHT EINMAL AUF DER OBAMA-LISTE!!

Friday, August 22, 2008

John McCains Haus-Krise

Vier, sieben oder acht Häuser? Eine Frage, die den Wahlkampf wohl noch eine Weile beschäftigen wird. Dabei ging es doch nur um die einfache Frage eines Reporters von Politico.com, „wie viele Immobilien McCain und dessen Frau besitzen.“ Eine Frage, die vermutlich fast jeder normale Mensch auf Anhieb beantworten könnte. McCain konnte nicht. „Ich denke, meine Mitarbeiter werden ihnen eine Antwort geben müssen“, entschuldigte er sich und grübelte weiter: „Da sind auch Eigentumswohnungen.“

John McCain im Flur seines Hauses in Phoenix, Arizona. An den Wänden hängen Zeitungsartikel und andere Erinnerungen aus seiner Karriere

In Zeiten einer Immobilien- und Kreditkrise, die vermutlich mehr als einer Million US-Bürgern ihr hart erarbeitetes Eigentumshäuschen kosten könnte, ein Fauxpas, den McCain so schnell nicht loswerden wird. Barack Obama hat die Steilvorlage bereits dankend angenommen und lästert in einem eiligst erstellten Wahlspott „Out of Touch“ voller Schadenfreude über McCains ganz persönliche Hauskrise http://www.youtube.com/watch?v=NZdi1JnMxFU

Ganz nebenbei: McCains Mitarbeiter sprechen von vier Häusern, das Obama Team will sieben Immobilien gezählt haben und McCains Bruder Joe rechnet zusammen und kommt sogar auf acht Häuser und Eigentumswohnungen. Kein Wunder also, dass der fast 72-jährige John McCain den Überblick verloren hat. Zu seiner Entschuldigung sei gesagt: Alle vier bis acht Immobilien im Wert von mehr als 13 Millionen Dollar gehören Cindy McCain (54). Und die kann sich die Immobilien problemlos leisten. Das Vermögen der Bier-Erbin wird auf mehr als 100 Millionen Dollar geschätzt.

Medialer Super-Gau

Barack Obamas Suche nach seinem Vize wird zum medialen Super-Gau. Niemand weiß etwas, alle spekulieren. Und die Gerüchteküche brodelt. Jetzt berichtet CNN in einer Welt-Exklusiv-Meldung, dass Obama all die möglichen Anwärter bereits angerufen hat, die es definitiv NICHT werden. Der Nachrichten-Scoop hat nur ein einziges Problem: Die exklusive Quelle eines "ranghohen Demokraten" hat CNN nicht verraten, mit wem Obama denn nun telefoniert und wem er abgesagt hat. Und die möglichen "Runner-ups" schweigen. Das wilde spekulieren, vermuten, erahnen (Joe Biden hat seinen Sohn einfliegen lassen, ein eindeutiges Zeichen?) über den Running Mate düfte also weitergehen. Nur gut, dass Obama spätestens am Samstag die Öffentlichkeit erlösen und seinen Vize vorstellen will. Oder vielleicht doch nicht?

Thursday, August 21, 2008

Hillary das Comeback-Kid?

Eigentlich hatte sie keine Chance mehr auf den Posten des Vize-Präsidenten: Hillary Rodham Clinton. Doch nach den schlechten Umfragewerten im August für Barack Obama - in den meisten Befragungen führt der Kandidat der Demokraten nur noch knapp oder liegt wie bei Zogby sogar um fünf Punkten hinter John McCain zurück - ist die frühere First Lady als sein mögliche Stellvertreterin wieder im Gespräch.

In den Abend-News-Shows auf CNN und MSNBC spekulieren Kommentatoren wieder über einen möglichen Vize-Posten für die 60-jährige Hillary. Dennoch: Noch glaubt keiner so richtig an eine echte Chance, aber ausschließen will es niemand mehr. "Ich habe mich entschieden", erklärte Obama am Donnerstag gegenüber Journalisten in Virginia. "Mehr werdet ihr aber heute nicht erfahren." Spätestens am Sonnabend nachmittag wird es die Welt wissen. Per SMS will Obama seinen Anhängern die Entscheidung mitteilen. Kurze Zeit später plant er mit seinem frisch gekürten Vize-Kandidaten in Springfield, Illinois, einen ersten gemeinsamen Wahlkampf-Auftritt. Wird dann Hillary neben ihm stehen? Oder doch Joe Biden? Oder Tim Kaine? Oder Evan Bayh? Oder? Es darf weiter spekuliert werden. MEHR: http://www.cnn.com/2008/POLITICS/08/21/obama.vice.president/index.html

Umfrage-Schock für Barack Obama

Eine Umfrage des Wall Street Journals/NBC News unter den Anhängern von Hillary Clinton dürfte Barack Obama Sorgen bereiten. Danach wollen nur 52 Prozent der Hillary Anhänger Obama wählen, 27 Prozent haben noch keine Entscheidung getroffen oder planen "jemand Anderem" ihre Stimme zu geben. Besonders schlimm: Mehr als jeder Fünfte Hillary-Anhänger (21 Prozent) sagt, er werde am 4. November nicht Obama, sondern den Republikaner John McCain wählen. Bei einem erwartet knappen Ausgang der Wahl, könnte das dem 47-jährigen Obama die bereits sicher geglaubte Präsidentschaft kosten. Unter den Partei-Abtrünnigen ist übrigens auch der Bruder von Hillary Clinton, Tony Rodham. Der 54-Jährige hatte während der Vorwahlen die Schwester unterstützt und für sie in Pennsylvania Spendengelder gesammelt. In der vergangenen Woche lief er zur Gegenseite über. Rodham traf sich mit Carly Fiorina, Ex-Hewlett-Packard-Chefin und heute Top-Wirtschaftsberaterin von John McCain. Und noch eine schlechte Nachricht für Obama: Nach der jüngsten Zogby-Umfrage liegt McCain zum ersten Mal National mit fünf Punkten (46 zu 41 Prozent) vor dem Demokraten. Andere Umfragen sehen Obama allerdings immer noch knapp in Führung.

Wednesday, August 20, 2008

Dauer-Urlauber

George W. Bush ist der Rekord-Urlauber unter Amerikas Präsidenten. Der 62-Jährige hat in dieser Woche den Zweitplazierten Ronald „Ronnie“ Reagan überholt, der es in zwei Amtzeiten auf immerhin 436 Tage Urlaub geschafft hatte. Bush, zurzeit zum 74. Mal auf seiner Ranch in Crawford (Texas), hat sich bisher 466 Tage, also ein Jahr und elf Tage ganz offiziell als Urlauber aus dem White House verabschiedet. Rechnet man seine 142 Ausflüge mit insgesamt 450 Tagen ins „Wochenend-Häuschen“ Camp David dazu, war „W“ sogar 916 Tage im Oval Office abwesend. Oder wie zynische US-Kommentatoren behaupten - fast 2 ½ Jahre im Urlaub.

Tuesday, August 19, 2008

Einen Vize zum 72. Geburtstag

John McCain will am 29. August, seinem 72. Geburtstag, seinen Vize-Kandidaten vorstellen. Wahltaktisch ein cleverer Schachzug: Damit an diesem Tag weniger über sein Alter diskutiert wird - McCain wird bei seiner möglichen Vereidigung im Januar 2009 als ältester "First-Time-President" der USA Geschichte schreiben - präsentiert der republikaniche Kandidat seinen vermutlich deutlich jüngeren Running Mate. McCains Top-Favoriten: Mitt Romney (Ex-Gouverneur Massachusetts), Tim Pawlenty (Gouverneur Minnesota), Tom Ridge (Ex-Gouverneur Pennsylvania) und der Ex-Demokrat Joe Lieberman. Als mögliche Überraschungen gelten Ex-Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina und die ehemalige Chefin von eBay: Meg Whitman. Über Whitman sagt McCain: "Sie gehört zu meinen wichtigsten Beratern." MEHR: http://www.politico.com/news/stories/0808/12619.html

Obamas Suche nach dem Vize-Präsidenten


Barack Obama will laut New York Times am Mittwoch entscheiden, wer sein Vize wird. Top-Kandidaten sind: Joe Biden (links, Senator Delaware), Tim Kaine (Gouverneur Virginia) und Evan Bayh (Senator Indiana). Hillary Clinton dürfte aus dem Rennen sein, sehr zum Ärger ihrer Anhänger. 26 Prozent wollen sie als Nummer 2, gefolgt von Joe Biden mit knapp sechs Prozent. Allerdings: Eine Riesenüberraschung ist nicht ausgeschlossen. MEHR: http://www.nytimes.com/2008/08/19/us/politics/19veep.html?_r=1&scp=2&sq=VP&st=cse&oref=slogin
Add to Technorati Favorites Politics Blogs - Blog Top Sites Blog Top Liste - by TopBlogs.de www.verypopularwebsite.com blog-o-rama.de Political Blogs - BlogCatalog Blog Directory Blog Directory Bloggeramt.de Politics Top Blogs TopOfBlogs