Bettelgang nach Washington: GM-Chef Rick Wagoner, Gewerkschaftsführer Ron Gettelfinger, Ford-Boss Alan Mulally, Chrysler CEO Robert Nardelli (v.l.). Sie brauchen 34 Milliarden Dollar - mindestens
Es ist der zweite Bettelgang der drei „großen“ Autobauer General Motors (GM), Ford und Chrysler nach Washington. Der letzte Versuch die maroden Konzerne in letzter Minute doch noch zu retten. Die Chancen stehen schlecht: 61 Prozent der Amerikaner lehnen laut einer CNN-Umfrage eine aus Steuergeldern bezahlte Sanierung ab. Und im Bankenausschuss, wo die drei am Donnerstag um Geld bettelten sowie im Finanzausschuss am Freitag, sitzen Politiker, die auch an ihre Wähler denken werden. Der demokratische Mehrheitsführer im Senat Harry Reid brachte es deshalb ganz sachlich auf den Punkt: „Es gibt keine Mehrheit für einen Rettungsplan.“ Düstere Aussichten für Amerikas Autobranche dessen Geschäft und dessen Ruf völlig ruiniert sind.
Bereits vor zwei Wochen hatten die Konzernlenker Rick Wagoner (GM), Alan Mulally (Ford) und Robert Nardelli (Chrysler) in Washington um eine Finanzspritze von 25 Milliarden Dollar gebettelt. Damals kamen die Manager standesgemäß und ohne jegliche Skrupel im Privatjet angeflogen – natürlich jeder in seinem eigenen. Und damals wurden sie wieder nach Hause geschickt, ohne Geld. Die US-Kongressabgeordneten waren sauer über ihr arrogantes Auftreten und befahlen den drei, erst einmal ihre Hausaufgaben zu machen. Die Politiker wollten einen Zukunftsplan der Autobauer sehen.
Diesmal fuhren die drei gescheiterten Konzernmanager die 840 Kilometer Strecke von Detroit und Washington in ihren Hybrid-Autos. Das zeigte zwar Einsehen aber auch das Problem, vor allem das von GM. Wagoner kam in einem Chevy Malibu Hybrid, einem echten Ladenhüter des Konzerns. Der Wagen (Foto, Wagoner als Beifahrer) ist nicht gerade ein Vorzeigemodell für die Zukunft, oder?
Beim zweiten Mal hatten die drei angeblich einen Plan in der Aktentasche. Oder nicht? Sie versprachen Stellen abzubauen, um Kosten zu sparen, und künftig „grüne“ Autos zu bauen, die auch gekauft würden. Und natürlich wollten sie alles neu und besser machen. Wagoner: "Wir haben Fehler gemacht und haben davon gelernt." Wirklich?
Überzeugen konnte Wagoner und dessen Kollegen damit bei der Anhörung kaum jemanden. Im Gegenteil. Die Skepsis wurde eher noch größer. Vor allem weil der Zukunftsplan nicht nach den ursprünglichen 25 Milliarden, sondern nach 34 Milliarden Dollar Soforthilfe verlangt. Und das wird nicht reichen. Auf die Frage, ob die drei im nächsten Jahr wieder auf der Matte stehen werden, hieß es nur: "Das könne man nicht ausschließen." Experten glauben, dass ein Rettungspaket für die durch Missmanagement abgewirtschafteten Konzerne tatsächlich zwischen 65 und 125 Milliarden Dollar kosten könnte. Es ist ein Fass ohne Boden.
Es sieht nicht gut aus für die "Big Three" wie sie immer noch genannt werden. Vor allem GM ist akut vom Bankrott bedroht. Schon in diesem Monat könnte der Konzern laut Auto-Gewerkschaftsboss Ron Gettelfinger zahlungsunfähig werden. Chrysler geht es kaum besser. Nur Ford traut man zu, die Krise zu überleben.
Einige Politiker zumindest sprechen bereits mit Banken und Juristen über eine „Rettung durch Bankrott“. Ob das funktioniert? Keiner weiß es. Fast drei Millionen Arbeitsplätze sind bedroht und der Untergang einer ganzen Region (Detroit), vielleicht eines ganzen Bundesstaates (Michigan)
Es ist der zweite Bettelgang der drei „großen“ Autobauer General Motors (GM), Ford und Chrysler nach Washington. Der letzte Versuch die maroden Konzerne in letzter Minute doch noch zu retten. Die Chancen stehen schlecht: 61 Prozent der Amerikaner lehnen laut einer CNN-Umfrage eine aus Steuergeldern bezahlte Sanierung ab. Und im Bankenausschuss, wo die drei am Donnerstag um Geld bettelten sowie im Finanzausschuss am Freitag, sitzen Politiker, die auch an ihre Wähler denken werden. Der demokratische Mehrheitsführer im Senat Harry Reid brachte es deshalb ganz sachlich auf den Punkt: „Es gibt keine Mehrheit für einen Rettungsplan.“ Düstere Aussichten für Amerikas Autobranche dessen Geschäft und dessen Ruf völlig ruiniert sind.
Bereits vor zwei Wochen hatten die Konzernlenker Rick Wagoner (GM), Alan Mulally (Ford) und Robert Nardelli (Chrysler) in Washington um eine Finanzspritze von 25 Milliarden Dollar gebettelt. Damals kamen die Manager standesgemäß und ohne jegliche Skrupel im Privatjet angeflogen – natürlich jeder in seinem eigenen. Und damals wurden sie wieder nach Hause geschickt, ohne Geld. Die US-Kongressabgeordneten waren sauer über ihr arrogantes Auftreten und befahlen den drei, erst einmal ihre Hausaufgaben zu machen. Die Politiker wollten einen Zukunftsplan der Autobauer sehen.
Diesmal fuhren die drei gescheiterten Konzernmanager die 840 Kilometer Strecke von Detroit und Washington in ihren Hybrid-Autos. Das zeigte zwar Einsehen aber auch das Problem, vor allem das von GM. Wagoner kam in einem Chevy Malibu Hybrid, einem echten Ladenhüter des Konzerns. Der Wagen (Foto, Wagoner als Beifahrer) ist nicht gerade ein Vorzeigemodell für die Zukunft, oder?
Beim zweiten Mal hatten die drei angeblich einen Plan in der Aktentasche. Oder nicht? Sie versprachen Stellen abzubauen, um Kosten zu sparen, und künftig „grüne“ Autos zu bauen, die auch gekauft würden. Und natürlich wollten sie alles neu und besser machen. Wagoner: "Wir haben Fehler gemacht und haben davon gelernt." Wirklich?
Überzeugen konnte Wagoner und dessen Kollegen damit bei der Anhörung kaum jemanden. Im Gegenteil. Die Skepsis wurde eher noch größer. Vor allem weil der Zukunftsplan nicht nach den ursprünglichen 25 Milliarden, sondern nach 34 Milliarden Dollar Soforthilfe verlangt. Und das wird nicht reichen. Auf die Frage, ob die drei im nächsten Jahr wieder auf der Matte stehen werden, hieß es nur: "Das könne man nicht ausschließen." Experten glauben, dass ein Rettungspaket für die durch Missmanagement abgewirtschafteten Konzerne tatsächlich zwischen 65 und 125 Milliarden Dollar kosten könnte. Es ist ein Fass ohne Boden.
Es sieht nicht gut aus für die "Big Three" wie sie immer noch genannt werden. Vor allem GM ist akut vom Bankrott bedroht. Schon in diesem Monat könnte der Konzern laut Auto-Gewerkschaftsboss Ron Gettelfinger zahlungsunfähig werden. Chrysler geht es kaum besser. Nur Ford traut man zu, die Krise zu überleben.
Einige Politiker zumindest sprechen bereits mit Banken und Juristen über eine „Rettung durch Bankrott“. Ob das funktioniert? Keiner weiß es. Fast drei Millionen Arbeitsplätze sind bedroht und der Untergang einer ganzen Region (Detroit), vielleicht eines ganzen Bundesstaates (Michigan)
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