Härter, aggressiver aber fair, konstatierten die TV-Analysten später über das etwas länger als 90 Minuten dauernde Duell, bei dem es vor allem um die Wirtschafts- und Finanzkrise aber auch um Außen- und Sicherheitspolitik ging. Moderator Tom Brokaw, der die beiden Kandidaten immer wieder an ihr Zeitlimit von zwei Minuten erinnern musste, konnte nur zwölf Fragen der insgesamt sechs Millionen via Internet eingegangenen Fragen stellen.
Das Ambiente eines Townhall-Meetings hätte dabei eigentlich John McCain favorisieren sollen. Dem 72-Jährigen liegen keine Stehpulte, er muss sich bewegen, um einen direkteren Draht zu den Wählern zu bekommen und um Obama angreifen zu können. Nutzen konnte er diesen Vorteil allerdings nicht. Hinterher waren sich die meisten Kommentatoren einig, dass Obama das TV-Duell letztendlich gewonnen hatte. McCain trauten selbst seine Parteianhänger nur ein Unentschieden zu. Zu wenig für den „Maverick“.
Die Scorecard der CNN-Analysten: Paul Begala, Alex Castellano, John King (o.v.l.), Gloria Borger, David Gergen, Jeffrey Toobin (u.v.l.)
„McCain musste gewinnen, um Obama aufhalten zu können“, bilanzierte Alex Castellano, republikanischer Wahlstratege enttäuscht. „Das ist ihm heute Abend nicht gelungen.“ Auch sein Kollege William Bennett erklärte auf CNN: „Das war nicht genug für McCain. Er musste unbedingt gewinnen, doch er hat es nicht geschafft.“
Begeisterung dagegen bei den Demokraten unter den TV-Analysten. „Obama ist der eindeutige Sieger“, erklärte James Carville, Ex-Berater von Bill Clinton. Sein Kollege Paul Begala bestätigte: „Obama war in fast allen Punkten McCain überlegen. McCain konnte seinen Vorteil eines Townhall-Meetings nicht nutzen.“
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