Bis kurz vor Beginn der ersten Präsidentschafts-Debatte zwischen John McCain und Barack Obama war nicht klar, ob wirklich beide Kontrahenten in Oxford, Mississippi, erscheinen werden. McCain pokerte bis zur letzten Minute. Und Obama zeigte sich genervt von dem taktischen Spielchen seines Rivalen. Er werde aber erscheinen, verkündete er. Egal was passiert.
Erst müsse es bei den Gesprächen in Washington zur Finanzkrise und dem Rettungspaket für Wall Street eine Einigung zwischen den Parteien gegeben haben, fabulierte der 72-Jährige McCain über den Tag verteilt immer wieder. Erst dann wolle er seine Entscheidung bekannt geben.
Am Nachmittag dann die Kehrtwende. Obwohl es noch immer keinen Kompromis in Washington gab, verkündete der Republikaner seine Teilname am ersten TV-Duell. Ganz nach dem Motto: Wen interessiert schon das, was ich vor wenigen Stunden noch gesagt habe.
McCain wollte antreten. Und damit es keine Frage gab, wer das Duell am Abend gewinnen werde, geriet vorab auch gleich ein Bild eines neuen Werbespots der Republikaner an die Öffentlichkeit. Aus Versehen natürlich. Titel: „McCain gewinnt die Debatte.“ Dabei mussten Amerikas Fernsehzuschauer noch Stunden auf das mit Spannung erwartete Streitgespräch warten.
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