Sunday, September 14, 2008

Der Mythos bröckelt

Sarah Palin - zehn Tage nach der Nominierung zur Vize-Kandidatin bröckelt der Mythos um den neuen Superstar des US-Wahlkampfes. Die Gouverneurin von Alaska (seit 21 Monaten) hat bei ihrer ohnehin sehr mageren Bilanz als Politikerin doch ein wenig übertrieben oder schlichtweg gelogen.

Insbesondere bei ihrer Erfahrung in der Außenpolitik (Palin: „Von Alaska aus kann man Russland sehen.“) wird es jetzt richtig dünn.

Das McCain/Palin Team hatte immer wieder erklärt, dass Sarah Palin Auslandsreisen nach Kanada, Mexiko, Irland, Deutschland, Kuwait und den Irak gemacht hat. Entsprechend verfüge sie über die nötige Erfahrung als mögliche Vize-Präsidentin. Wie sich jetzt aber herausstellt, war Sarah Palin in Mexiko nur im Familien-Urlaub, in Irland ist sie nur zwischengelandet um das Flugzeug auftanken zu lassen und den Irak hat sie eigentlich überhaupt nicht gesehen. Sie war, so gibt Sarah Palin zu, nur an der Grenze von Kuwait und könnte „etwa 400 Meter auf irakischem Boden“ gewesen sein. Welche Erfahrungen sie im Grenzgebiet gesammelt hat, ließ sie unbeantwortet. Denn eigentlich hat Sarah Palin dort nur die National Guard aus Alaska besucht. Und die hat mittlerweile erklärt, sie sei sich "ziemlich sicher", dass die Gouverneurin "irakischen Boden NICHT betreten" hat.

Aber noch zwei andere Dinge sind übertrieben oder einfach gelogen. Immer wieder betonte Sarah Palin, dass sie Steuergelder gespart habe: Einmal will sie die „Bridge to Nowhere“ (eine aus Steuergeldern gebaute Brücke, die aber keine Funktion hat) gestoppt haben, ein anderes mal prahlte sie damit, dass sie das Flugzeug ihres Gouverneurs-Vorgängers für 2,8 Millionen Dollar auf eBay mit Gewinn versteigert hatte. Jetzt muss sie zugeben, dass sie im Wahlkampf für und nicht gegen die „Bridge to Nowhere“ gestimmt hatte. Erst später war sie dagegen und stoppte das Projekt. Nur, die Steuergelder gab die ach so Sparsame nicht zurück, sondern strich sie für das Budget Alaskas ein.

Und auch das eBay Flugzeug ist nur ein PR-Trick. Sarah Palin wollte die Maschine auf eBay verkaufen, soweit ist die Geschichte richtig. Doch da es niemand wollte, nahm sie es von der eBay-Auktion und ließ das Flugzeug über einen Makler verscherbeln. Nicht für 2,8 Millionen Dollar, sondern für 2,1 Millionen. Und auch nicht mit Gewinn, sondern mit VERLUST!

Der Mythos bröckelt. Bleibt zu hoffen, dass auch die Wähler es langsam merken.

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