Am Tag nach der Debatte bleibt die Frage: Gab es einen Gewinner oder nicht? Die Antwort: Es war ein Unentschieden oder ein knapper Sieg für Barack Obama.
Bei den Blitzumfragen direkt nach der Debatte schien der 47-jährige Obama gewonnen zu haben:
CBS-Umfrage: 40 Prozent der Befragten in der Gruppe derer, die sich noch nicht entschieden haben, sagten, Obama hat gewonnen. 22 Prozent gaben John McCain ihre Stimme und 38 Prozent sahen ein Unentschieden)
In der Irakfrage gewann allerdings der 72-jährige McCain mit 55 zu 49 Prozent. Dafür punktete Obama bei Fragen zur Finanzkrise mit 68 Prozent deutlich besser als McCain mit 41 Prozent.
CNN-Umfrage: Auf die Frage, wer besser war, antworteten 51 Prozent Obama, 38 Prozent McCain. In Wirtschaftsfragen sahen 58 Prozent der Befragten Obama vorne, 37 Prozent McCain. Und selbst beim Irak konnte Obama mit 52 zu 47 Prozent gegenüber McCain gewinnen.
(Alle Umfragen sind allerdings nicht repräsentativ, da CBS und CNN nur innerhalb ihrer ausgewählten Gruppe von TV-Zuschauern die Debatte bewerten ließ.)
Und wie sahen es die politischen Kommentatoren: Eine Auswahl der wichtigsten Pressestimmen:
“Obama hat die Debatte um die Finanzkrise gewonnen. McCain schien die Krise nicht verstanden zu haben. Er stolperte durch die Wirtschafts-Debatte, während Obama selbstbewusst und klar erschien. Dafür war McCain besser in der Außenpolitik und konnte Punkte sammeln, weil er Obama wiederholt als naiv und unerfahren diskreditierte.“ (New York Times).
„Niemand wurde ausgeknockt. Jeder konnte bei einzelnen Themen Punkte sammeln, aber niemand trat als Sieger hervor. Jeder hatte ein paar gute Augenblicke, doch es gab keine entscheidenden, die das Rennen um das White House verändern würden. McCain war fies. Obama zu freundlich.” (Washington Post)
„McCain hat das Thema Außenpolitik gewonnen, während Obama bei den Wirtschaftsfragen gewinnen konnte.“ (Wall Street Journal)
Es gab keinen eindeutigen Gewinner. In einer Debatte, in der jeder hätte verlieren können, verlor keiner der beiden Kandidaten. McCain konnte beweisen, dass er resolut und knallhart sein kann, während Obama bewies, dass er clever ist und glänzen kann. Das Ergebnis: unentschieden.“ (Los Angeles Times)
„Ein knapper Sieg für Obama.“ (Joe Klein in Time Magazine)
„Der Sieger ist Barack Obama“. George Stephanopoulus, ABC
„Obama A-, McCain B“, urteilte Mark Halperin von The Page vom Time Magazine und gab Obama einen knappen Sieg.
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